Das ABC der Schwalm

Von A wie Atlasjacke bis Z wie Ziehaube
vom 7. Mai bis 4. Juni 2017 im Schwälmer Dorfmuseum Holzburg

 

Das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg zeigt in seiner Sonderausstellung „Das ABC der Schwalm“ 27 ausgewählte Objekte aus eigenen Sammlungsbeständen. Sie sind – soweit es die Ausstellungsarchitektur erlaubt - streng alfabetisch angeordnet und in Schwälmer Mundart bezeichnet. Alle Objekte werden außerdem in ihrer Funktion, Herstellungsart, Bedeutung und Symbolik genau beschrieben und erzählen eigene Geschichten. Den Besuchern werden sich die den Objekten innewohnenden Geschichten aber erst dann erschließen, wenn sie sie mit ihren eigene Erinnerungen, mit ihren eigenen Geschichten verknüpfen können. z.B. „Solche Schürzenecken trug meine Oma auf der Kirmes, als sie Opa kennenlernte.“

 

Bei der Auswahl der Objekte ging es vor allem darum, typische Schwälmer Dinge zu zeigen, die von ihrer Materialbeschaffenheit, Herstellung und Symbolkraft ein möglichst breites Spektrum der Schwälmer Kultur, Tradition und Handwerkskunst abbilden. So stehen z.B. die Schürzenecken (Äcke) neben dem Frauenmantel (Weisleitsmaandel) und das Kneppding neben dem Löffelkasten (Leffelkaste). Oft weisen die Gegenstände Gebrauchsspuren auf, die auf ihre Nutzung im Alltag verweisen, zeigen hohe Handwerkskunst oder die beeindruckende „stolze“ Prachtentfaltung der Schwälmer Tracht.

 

Das Schwälmer Dorfmuseum bewahrt in seiner Sammlung Stücke, die mehr oder weniger zufällig im Museum gelandet sind und hauptsächlich die Sammlungsgebiete Schwälmer Tracht, hauswirtschaftliches oder ackerbauliches Gerät oder bäuerliche Handwerkskunst umfassen. Altes, Gebrauchtes steht neben Kunstvollem und Kostbaren. Aus diesem Spannungsfeld speist sich die Ausstellung. Die enzyklopädische Ordnung ist dabei nichts weiter als ein Ordnungsprinzip, das im besten Fall ungewöhnliche Bezüge und Spannungen herstellt.

 

Wir knüpfen dabei ganz bewusst an die Kunst- und Wunderkammern der Renaissance an, in der ganz verschiedene Objekte und Materialien nebeneinander gesammelt und ausgestellt wurden. Gesammelt wurden naturalia, also von der Natur vorgegebene Objekte und artificialia, also die Objekte, die von Menschen gemacht wurden. Die Künstler Daniel Spoerri und Marie-Luise von Plessen haben in den 1970er Jahren das „musée sentimental“ erfunden, das in alfabetischer Reihenfolge persönliche Erinnerungsstücke neben Kunstgegenstände ausgestellt hat. Auch daran wollen wir gern erinnern.

 

Öffnungszeiten: während der Laufzeit der Ausstellung jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr.
Führungen jederzeit auf Anfrage unter 06698 911696